WATT is love? Indoor vs Outdoor!

Der Winter steht vor der Tür, und für viele von uns bedeutet das, das Fahrrad in den Keller zu stellen – aber das muss nicht sein! Indoor- und Rollentraining bieten hervorragende Möglichkeiten, um auch in der kalten Jahreszeit fit zu bleiben und die Radform zu halten. Während die hartgesottenen Radfahrer weiterhin draußen unterwegs sind, setzen viele Radsportler in der kalten Jahreszeit auf Plattformen wie Zwift oder Rouvy. Oft hört man auch, dass das Training auf der Rolle intensiver sei als auf der Straße – aber stimmt das wirklich? (Ein Beitrag von unserem Radclub-Partner Radlabor)


Unser Partner: Radlabor

Das Radlabor (Webseite) ist der offizielle Trainingspartner des Radclubs und des R2C2 (RennRad Cycling Club). Zum Angebot des Unternehmens gehören neben Trainingsberatung auch Labordienstleistungen wie Bikefitting, Kaufberatung und Leistungsdiagnostiken an den Standorten Freiburg, München und Frankfurt. Hier mehr Infos zur Partnerschaft. Weitere Hintergründe, Anregungen, Tipps und Rezepte rund ums Radfahren findest du im Radlabor-Blog.


Watt-Leistung beim Radfahren: Ein Vergleich zwischen Indoor und Outdoor

Das Training auf der Rolle ist intensiver als auf der Straße - stimmt das überhaupt?

Radfahren ist für die meisten Begeisterten nicht bloß ein Freizeitvergnügen, sondern eine anspruchsvolle Sportart mit umfangreichen Trainingsmöglichkeiten. Weil Zeit nicht immer unlimitiert zur Verfügung steht, stellt Rollentraining, nicht nur im Winter, eine echte Alternative dar. Radfahrende sind sich bewusst, dass die Watt-Leistung auf dem Smarttrainer anders wahrgenommen wird als im Freien. Aber warum ist das so? 

Gründe für den Unterschied 

Das Fehlen von Fahrtwind und natürlicher Kühlung beim Indoor-Training ist ein großer Faktor. Beim Radfahren im Freien sorgt der Fahrtwind für eine natürliche Kühlung des Körpers, was auf der Rolle fehlt. Studien zeigen auch, dass die Umgebungstemperatur und der fehlende Luftaustausch zu einer früheren Ermüdung der Muskulatur führen können, da der Körper Schwierigkeiten hat, die entstehende Wärme effektiv abzuleiten. 

Ergonomischer Einfluss auf die Watt-Leistung

Die Sitzposition beim Radfahren spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle. Auf der Rolle erfordert eine statische Sitzposition eine höhere Stabilisierung und einen intensiveren Krafteinsatz der Muskulatur. Im Freien hingegen lässt sich der Schwerpunkt dynamisch verlagern, was zu einer effizienteren Nutzung der Muskulatur führt. Dieser Unterschied beeinflusst nicht nur die Watt-Leistung, sondern auch die allgemeine Leistungsfähigkeit. 

Studienergebnisse von Lipski et al.

Die Studie von Lipski et al. mit 14 World-Tour und UCI Continental Profis bestätigt, dass die Watt-Werte indoor im Durchschnitt um 4,2 – 8,8% niedriger waren als outdoor. Besonders interessant ist die Berechnung der kritischen Leistung (CP). Die CP wurde indoor mit 330 W gemessen, während sie outdoor 348 W betrug, was einen Unterschied von 18 W bzw. 5,5% darstellt. Diese Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit individueller Leistungstests. 

Was heißt das in der Praxis? 

Die Flüssigkeitsaufnahme während des Trainings, insbesondere auf der Rolle, wird oft unterschätzt. Ein durchdachtes Flüssigkeitsmanagement kann nicht nur die Leistungsfähigkeit verbessern, sondern auch die thermoregulatorischen Herausforderungen indoor optimieren. Hierbei gilt es aber nicht nur Wasser in sich hineinzuschütten, sondern auch die notwendigen Kohlenhydrate und Elektrolyte zuzuführen. 

Die Optimierung der Sitzposition und das Training auf der Rolle erfordern eine bewusste Steuerung der Muskulatur, um vorzeitige Ermüdung zu vermeiden. Stütz- und Halteübungen führen hier zu einer besseren Stabilität auf dem Rad (nicht nur indoor). Zu berücksichtigen ist ebenfalls, dass zwischen Pedal und Achse (hier misst der Smarttrainer die Leistung) ein paar wenige Watt verloren gehen. 

Fazit

Die Diskrepanz in der Watt-Leistung zwischen Indoor- und Outdoor-Radfahren ist komplex und von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Dieses Verständnis ist nicht nur für Profis, sondern auch für Freizeitfahrer*Innen entscheidend. Es ermöglicht eine gezielte Anpassung der Trainingsstrategie, um die individuellen Anforderungen sowohl beim Training auf der Rolle als auch im Freien optimal zu erfüllen und die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen.

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