Das erste Mal Bikepacking – vom Allgäu nach Rom

Marcel (hier auf Instagram)!hat sich erstmals auf eine längere Radreise gewagt: Bikepacking aus dem Allgäu nach Rom. Über 1000 Kilometer, mit vielen Höhen und Tiefen, von denen er im Radclub berichtet.

Aufbruch in die Alpen

Tag 1: mit Panne nach Imst

Um Unwetter zu umgehen, bin ich schon Samstag in Nesselwang (zwischen Kempten und Füssen) gestartet und habe die ersten 80 Kilometer nach Imst gemacht. Sonntag-Abend oder -Nacht sollte es Gewitter geben und regnen.

Der Start in die Berge ist super schön. Die Landschaft und die riesigen Felswände machen mich immer wieder sprachlos. Hinzu kommt schönes Wetter und die türkise Farbe vom Lech, welcher mich ein Stück weit begleitet hat. Nach 40 km habe ich aber schon das erste Loch im Reifen, welches sich nicht schließt. Nachdem auch noch meine Pumpe den Geist aufgegeben hat, laufe ich zu einem Fahrradladen. Jedoch werde schmerzhaft daran erinnert, dass das Landleben andere Zeiten hat und ich stehe vor verschlossenen Türen. Ich werde zum Glück mitgenommen zu einem Fahrradladen an der Zugspitze, welcher noch offen hat. Ich will kein tubeless mehr fahren, also lasse ich mir einen Schlauch einziehen und hole mir neue Pumpe und Flickzeug.

Dann kann ich also endlich meine Tour nach Imst beenden, wo eine heiße Dusche in einem Backpacker Hostel wartet. Hier werde ich wieder an die anderen Zeiten erinnert, dass Supermärkte an einem Samstag um 18:30 Uhr nicht mehr geöffnet haben – diese Erkenntnis sollte mich noch öfters begleiten. Zum Glück werden mir im Hostel noch paar Scheiben trockenes Brot geschenkt und ich werde von anderen Reisenden noch auf ein Bierchen eingeladen.

Vorm Schlafen denke ich nach, es ist ungewohnt, alleine und auf sich gestellt zu sein. Ich bin im Alltag ein sehr sicherheitsbedachter Mensch. Kein Netflix, keine Menschen zum reden. Man liegt nur da, bis man schläft.

Auf dem Reschenpass. Mein erster Pass mit dem Fahrrad.

Tag 2: auf nach Südtirol

Ich bin sehr früh wach und möchte starten. Ich bin aufgeregt, weil es das aller erste Mal in meinem Leben ist, dass ich einen Bergpass mit dem Fahrrad überquere. Als ich die Tür von meiner Kammer bzw Stall öffne, sind die Berge schon bis ins Tal wolkenbehangen. Das Wetter hatte schon am Abend umgeschlagen und es hat sich nicht gebessert. Aber egal – auf zum Bäcker, ordentlich frühstücken und dann Angriff auf meinen ersten Bergpass! Wenn ich nicht immer die mir ungewohnten Zeiten vergesse – es gibt keinen Bäcker, der sonntags geöffnet hat. Ich fahre von Ort zu Ort, bis ich vor dem Pass stehe. Am letzten Ort wurde mir erklärt, dass es der Tag des Herren ist und an diesem arbeite man nicht. Jedoch hatte eine Pizzeria bereits geöffnet, jedoch ohne vegane Gerichte. Ich habe zwei große Portionen Pommes bestellt und zwei Espresso, um überhaupt irgendetwas im Magen zu haben, bevor ich den Pass hoch fahre.

Ich bin hoch motiviert und mit meiner kurzen Vorbereitung habe ich den Pass leistungsmäßig viel besser geschafft, als ich es erwartet hatte. Hatte vorher Sorge, dass ich evtl schieben oder abbrechen müsse. Aber das klappt, ohne dass ich irgendwie mal Richtung Leistungsgrenze gehen muss.

Und da ist sie – die italienische Grenze nach Südtirol 🇮🇹

Jedoch kaum über die Grenze komme ich in starke Regenschauer – die waren doch erst für später angesagt! Ich fahre Kurve um Kurve runter ins Tal, aber mittlerweile steht auch im Wetterbericht Regen – und das auch für den nächsten Tag. Daher entscheide ich mich weiter nach Bozen zu fahren – dort sollte es zumindest ab dem nächsten Tag schönes Wetter geben, ich muss dringend meine Kleidung trocknen!

Insgesamt sind es dann 178 km inkl. dem Reschenpass. Die letzten 30 km bin ich mehr stehend gefahren, weil ich mich mit der nassen Kleidung wund gescheuert habe und nicht mehr sitzen wollte.

Als ich mein Zelt im Regen aufbaue, wird mir daher bewusst, dass ich mich entscheiden müsse, ob ich um jeden Preis die Kilometer erreichen oder ob ich meine Tour neu plane und eine Radreise durch Italien auch genießen möchte. Ich entscheide mich dafür den dritten Tag entspannter anzugehen und vormittags meine Kleidung erstmal in der Sonne trocknen zu lassen…

Ankunft Gardasee. Absolut euphorisch über diese Schönheit. Erstmal am Berg einen Cocktail genießen und dann die Straße zwischen Felswänden und See entlang fahren.

Tag 3: von Bozen an den Gardasee

Am dritten Tag bin ich von Bozen aus an den Gardasee gefahren.

Ich breche erst spät auf, weil fast alle meine Sachen von Vortag durchnässt sind. Meine Beine sind nach den 180km und knapp 2.400 Höhenmetern kraftlos, und ich kann kaum auf dem Sattel sitzen.

Allerdings werde ich sehr schnell belohnt, als ich um eine Kurve fahre und mich der Ausblick auf den Gardasee überwältigt. Diesen will ich erstmal auf mich wirken lassen, und weil direkt oben auf dem Hügel eine Bikerbar ist, gönne ich mir mit diesem Panorama einen Cocktail und zwei Espresso, bevor ich runter in das Dorf fahre. Schließlich ist es ja noch ein Urlaub.

Runter ins Dorf, schaue mir die Häuser und vor allem den alten Marktplatz an. Der Marktplatz ist direkt am See, und es wird Livemusik gespielt. Ab hier fühlte ich mich wirklich in Italien.

Schließlich bin ich wieder zurück auf dem Asphalt. Auf der rechten Seite den Gardasee entlang runter in den Süden.

Ich bin bisher kaum eine schönere Strecke gefahren. Rechts gehen die Felswände steil nach oben, links hast du den Gardasee, und die Straße schlängelt sich in Kurven dazwischen. Und dann gibt es noch die kleinen italienischen Dörfer, die mit ein paar Häusern sich dazwischen einen Platz gesucht haben.

Fast unten angekommen, suche ich einen Campingplatz in Maderno und lasse den Abend mit Blick auf den Gardasee ausklingen.

Tag 4: vom Gardasee über Verona nach Bologna

Nach ein paar Kilometern nehme ich die Fähre auf die andere Seite. Natürlich wird dort dann erstmal in einer Bar am See gefrühstückt und ein Espresso getrunken – einen Espresso gibt es an diesem Tag in jedem Dorf mit einem schönen Marktplatz. Also in jedem.

Jedoch kommt an diesem Tag zum ersten Mal Wehmut auf. Ich habe mit so sehr in den Gardasee verliebt, dass ich eigentlich noch länger dort bleiben möchte. Fahrradfahren mit einem unglaublichen Panorama.

Allerdings ist die Stimmung schnell wieder hergestellt, als ich über die rote Brücke aus Backstein nach Verona reinfahre. Hier mache ich mit leckerem Gelati und Espresso auf dem Marktplatz Pause. Der Marktplatz ist super schön mit einem Colosseum in klein.

Die weitere Fahrt nach Bologna war sehr trostlos. Es ist ein Kampf gegen die die Hitze, ohne besondere Eindrücke. Schließlich habe ich die letzten Kilometer mit den Öffentlichen genommen – ich habe an beiden Füßen große Blasen bekommen.

Ankunft in Firenze am Abend. Wie man eventuell am Gesicht erkennt, völlig am Ende – aber glücklich.

Tag 5: von Bologna nach Florenz

So trostlos die Umgebung auch ist, die Innenstadt von Bologna macht alles wieder gut. Die Gebäude und Statuen haben dem italienischen Charme keinen Abbruch getan, ganz im Gegenteil. Mit den kleinen verwinkelten Gassen und Marktständen ist es für mich ein Italien wie aus dem Bilderbuch. Hier genieße ich erstmal wieder ein Eis und wie immer Espresso.

Mir wird aber schmerzlich bewusst, dass die letzten Tagen Spuren hinterlassen haben (und zu viel Espresso einem auch nicht gut tut – in Italien ist er definitiv leckerer, aber auch stärker). Die Spuren kann ich auch nur noch schwer überspielen. Ich trage zwei Mal am Tag Sitzcreme auf und abends zwei mal Wundcreme – jeden Tag. Und hinzu kommt, dass ich an beiden Füßen zwei große Blasen habe.

Ich fahre also zur Apotheke, hole mir Blasenpflaster, die mir das Leben retten, und ziehe mir alle drei Paar Socken, die ich noch habe, über die Pflaster.

So soll die Fahrt weiter gehen – bis sich der nächsten Platten im Reifen meldet. Zum Glück ist 500 Meter weiter ein Fahrradgeschäft und ich spare mir die Mühe.

Als ich aus Bologna raus bin, will ich aber nicht mehr den direkten Weg nach Florenz nehmen, sondern eine Bergtour machen! Schließlich bin ich in der Toskana angekommen und jede Planung ist eh hinfällig geworde! Wenn mir nur jemand gesagt hätte, dass die Toskana viel härter ist als eine Alpenüberquerung…

Es geht immer bergauf, bergab bis es sehr lange bergauf geht und dies sehr sehr steil. Bei 37 Grad in der italienischen Mittagssonne wünsche ich mir die Alpen zurück. Ich habe die Steigung und vor allem das Klima völlig falsch eingeschätzt. Ich wusste, dass es hart wird, aber es hat es doch noch was übertroffen. Ich habe kein Wasser mehr und merke, wie der Wassermangel, die Mittagssonne und die Anstrengung auf meinen Körper lasten.

Am Schluss muss ich schieben, bis Italiener mir den Weg zur nächsten Berghütte erklären – man sah mir den Wassermangel wohl von weitem an und sagte nur noch „Aqua“ zu mir.

Naja, auf der Berghütte habe ich auch Aqua zu mir genommen, mit ein oder zwei Radler. Mit aufgefüllten Flaschen geht es dann weiter.

Und ich werde dafür belohnt, was für ein tolles Gefühl: bergab in der Toskana in der Kurve zu liegen! Die letzten 20km geht es dann wieder mit den Öffentlichen nach Prato und den Rest wieder auf dem Bike nach Florenz.

Florenz. Eine wahrlich überwältigende Stadt. Superschöne Prachtbauten und voller Kunst.

Beim Piazza della Signoria treffe ich einen französischen Zeitgenossen. Bei einem Gelato tauschen wir uns aus. Er erzählt mir, dass er die italia divide fahren würde. Dieses Bikepacking-Event geht von Palermo bis an den Gardasee hoch.

Auf dem Weg zum Campingplatz will ich dann noch ein Foto auf der bekannten Brücke schießen. Nicht bedacht, dass gerade Sonnenuntergang war und die Brücke natürlich dementsprechend voll war. Auf einem Selfie sah ich dann, wie fertig ich zu diesem Zeitpunkt aussah.

Als ich den Campingplatz erreiche, baue ich im Dunkeln mein Zelt auf, freue mich auf eine Dusche, warmes Essen und zu schlafen.
Achja, der Franzose und ich haben noch herzlich darüber gelacht, dass wir 6 bis 10 Liter Wasser am Tag trinken, ohne mal auf Toilette zu müssen. Soviel noch zum Radfahren in der italienischen Mittagssonne.

Typisches toskanisches Dorf, wie mich viele zwischen Firenze und Siena in der sanften Hügellandschaft begleitet haben.

Tag 6: von Florenz nach Siena

Etwas besorgt, dass der Tag genau so hart wird wie der Vortag, breche ich von Florenz auf nach Siena. Und in der Tat fordert dieser Tag mir auch Einiges ab, aber es ist im machbaren Bereich, und ich werde auf jedem Meter dafür belohnt.

Ich fahre den ganzen Tag über toskanische Hügelketten, sehe wunderschöne Dörfer und habe tolle Begegnungen. Bei einem Roadstop auf der Landstraße mache ich fürs Mittagessen halt. Ich tausche mich dort mit Einheimischen aus, die neugierig waren, woher ich komme und was ich vorhabe – und natürlich gab es auch wieder Espresso.

Ich liebe die Landschaft, egal wie anstrengend es ist. Genauso wie die typische Toskana in den Filmen ist, Hügel für Hügel und die kleinen Dörfer in der Sonne…

Kurz vor Siena treffe ich dann noch auf zwei deutsche Bikepacker, die aber nur bis Siena fahren wollen, um dort Urlaub zu machen. Also fahren wir die letzten 20 Kilometer zusammen und tauschen uns über unsere Erlebnisse aus und was wir uns vom Urlaub erhoffen.

Auf dem Plaza del Campo hole ich mir als erstes wieder ein Gelato und genieße die Stadt. Dort treffe ich auch wieder die nächsten italienischen Bikepacker aus Sizilien, mit denen ich mich austausche. Es ist mega schön, auch wenn wir uns zur Not mit Händen verständigen müssen – jeder hat etwas zu erzählen und ist begeistert, die Erlebnisse vom anderen zu hören.

Am Dom von Siena

Tag 7: von Siena nach Sorano

Von Siena starte ich am siebten Tag noch tiefer in die Toskana, zu zwei meiner Hauptziele dieser Tour: Sorano und Pitigliano.

Nach Siena geht es weiter wie in einem Film. Weite Landschaften mit goldenen Getreidefeldern und kleinen Hügeln, auf denen schmucke Häuser stehen. Der Weg zu den Häusern wird mit Baumreihen geschmückt.

Leider habe ich mich (nicht zum ersten Mal) mit dem Wasser verschätzt. Wenn man 6 bis 10 Liter am Tag trinkt, muss man an jeder Möglichkeit halten und die Flaschen auffüllen. Leider bin ich hier nicht so aufmerksam und weil ich mir dachte, das nächste Dorf kommt schon, bin ich weiter gefahren. Das nächste Dorf ist jedoch ein Stück weit entfernt. Ich merke schnell, wie mein Körper auf den Wassermangel reagiert. Die Mittagssonne brennt, der Mund ist trocken, die Leistung fällt herab und die Laune ist im Keller. Irgendwann bin ich so verzweifelt, weil ich nichts fand, dass ich in ein verfallenes Haus reingehe und tatsächlich einen Gartenschlauch finde, aus dem noch Wasser kommt. Ich fülle meine Flaschen auf und nehme gedankenlos vor Freude einen tiefen Schluck. Schnell spucke ich würgend alles wieder aus, es brennt, als wäre es Chemie pur. Wer weiß, wie lange das Wasser darin schon stand und wie verostet die Rohre sind… Schließlich finde ich ein Dorf mit einem kleinen Imbiss. Ich esse eine Kleinigkeit zum Mittag, trinke Cola und fülle alle meine Flaschen mit Wasser auf. Das sollte mir eine Lehre sein.

Vor Sorano wird es wieder bergiger. Die Straße windet sich wie eine Schlange wieder nach oben. Bis es irgendwann wieder bergab geht und ich unerwartet mit dem ersten Blick auf Sorano belohnt werde. Wunderschön. Ein kleines toskanisches Dorf in den Berg gehauen.

Weite goldene Landschaften mit einzelnen Häusern auf den Hügeln. Fühle mich wie im Film „Gladiator“. 
Pitigliano. Ich liebe diese Aussicht. Wie sich die Altstadt aus dem Felsen erhebt, als wäre sie in ihn reingehauen worden. Für mich ein Highlight der Tour.

Tag 8: von Sorano nach Pitigliano – und zurück

Als ich das Zelt öffne, den Blick auf den See genieße und mein Frühstück zubereite, entscheide ich mich, noch eine Nacht zu bleiben. Ich war die letzten Tage sehr gestresst und der Gedanke ist schön, hier eine zweite Nacht zur Ruhe kommen zu können. Pitigliano ist nur 40km entfernt und mit 80 km habe ich eine entspannte Tour mit ausreichend Zeit für Pitigliano (war schließlich einer meiner Hauptgründe für die Route) und kann mir noch einen schönen Abend am See machen.

Also lasse ich meine Sachen zurück und fahre um einiges leichter nach Pitigliano. Abgesehen von einem Dorf ist der Weg wenig spektakulär, und als ich ankomme, bin ich enttäuscht. Das Dorf sieht auf den Bildern ganz anders aus, und ich gucke auf meinem Handy nach, ob ich richtig bin. Als ich unten ankomme, bekomme ich dann den ersehnten Blick auf die Altstadt. Einer der wichtigsten Punkte auf meiner Tour war erreicht! So traumhaft schön wie die Altstadt aus der Landschaft ragt, regelrecht in die Bergfelsen eingehauen und verschmolzen. Wäre das Meer und Rom nicht so nah, hätte die Tour auch hier enden können. Nachdem ich mir die Altstadt angesehen und verzweifelt etwas Vernünftiges für nen Veganer zum Essen gesucht habe, mache ich mich auf den Rückweg zum See.

Dort wartet der Sprung ins Wasser, leckeres Essen und italienisches Bier auf mich. Ich wäre gerne länger an dem See geblieben. Die Location ist so toll und die Menschen so freundlich…

Endlich am Meer. Mit dem Gefühl, dass am nächsten Tag meine Tour in Rom endet, die Füße hochlegen und den Sonnenuntergang am Strand genießen.

Tag 9: von Sorano ans Meer

Über die Fahrt gibt es am neunten Tag nur wenig zu berichten, außer, dass ich nonstop Gegenwind habe. Es gibt wenig Spektakuläres und ich willl es einfach nur durchziehen, um ans Meer zu kommen.

Am Meer werde ich dafür aber ausreichend belohnt. Es ist wie ein Ziel. Dort anzukommen und so wie man ist direkt ins Meer zu springen. Ab da habe ich endlich das Gefühl, ich habe es erreicht. Und ich werde dafür mit einem wunderschönen Sonnenuntergang belohnt.

Der Strand ist so gut wie menschenleer. Generell habe ich abgesehen vom Gardasee kaum Touristen gesehen. Nur wenige Pärchen haben sich Liegen geholt und schauen sich den Sonnenuntergang an.

Und so bin auch ich nicht alleine. Die Beine hochgelegt auf der Liege liegend und mein Fahrrad neben mir. Ebenfalls eine enge Beziehung, denke ich mir😂. So genieße ich, wie die Sonne im Wasser, unter Meeresrauschen, verschwindet.

 Nach 10 Tagen auf dem Fahrrad in Rom angekommen.

Tag 10: Rom sehen – und wieder wegfahren

Die letzten 100 km! Ich fahre am Meer entlang, die letzte Etappe vor Augen. Bis auf halber Strecke der nächste Reifen mich im Stich lässt. Aber ein paar hundert Meter weiter ist ein Fahrradladen. So gebe ich mein Fahrrad ab und gehe erstmal zum Strand etwas trinken, anstatt mich darüber zu ärgern.

Je näher ich jedoch Rom komme, desto schlechter wird der Straßenbelag. Da geht der Spaß ganz ehrlich ein wenig verloren, auf dem ganzen Weg bisher hatte ich noch nichtmal ansatzweise so schlechte Straßenverhältnisse. Und als ich in Rom einfahre, bin ich weder glücklich noch erleichtert. Rom ist sehr, sehr hässlich.

Natürlich gibt es hier Einiges zu sehen, und das sollte man sich definitiv mal gemacht haben. Die alten Gebäude, die Ausgrabungen, das Colosseum… Aber die Stadt an sich hat mir überhaupt nicht gefallen und ich kann nicht verstehen, weshalb alle so von Rom begeistert sind. Ich denke an meinen Weg, auf meiner Tour habe ich so schöne Orte und Städte gesehen. Das gewisse Etwas ist für mich in Rom verloren gegangen.

Ich beschließe also, nicht in Rom zu bleiben, sondern 30 Kilometer weiter zu fahren, um meine Tour am Meer zu beenden…

Fazit: eine unglaubliche Erfahrung

Es gab extrem viele Höhen und Tiefen, körperlich als auch emotional.

Es war eine unglaubliche Erfahrung. Meinen nächsten Urlaub werde ich mit dieser Erfahrung absolut sicher anders planen, aber dennoch möchte ich sie nicht missen, gemacht zu haben!

Der Spruch „Der Weg ist das Ziel“ hat für mich sehr stark an Bedeutung gewonnen. Weil: Mein Ziel fand ich nicht so schön, aber den Weg dahin fand ich dafür wunderschön.

Leider stand ich immer sehr stark unter Druck, um noch irgendwo anzukommen, und es war schwierig alleine. Die ganzen Eindrücke jeden Tag zu verarbeiten und alleine mit dem Fahrrad einkaufen zu gehen. Das würde ich nächstes mal definitiv anders planen.

Aber am Ende habe ich es geschafft. Über 1000 km (ca. 1030km) mit dem Fahrrad und ca 180 bis 200 km mit den Öffentlichen.

Vom ersten Tag an sind alle meine Pläne geplatzt, und jeder Tag ist anders gekommen als geplant. Pläne machen ist schön und macht Spaß, aber man sollte wissen, dass diese nicht so aufgehen und ein bisschen Extra-Zeit einplanen.

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