Den Geruch bemerken wir zuerst. Wer Kaffee mag, der liebt auch den Geruch gerösteter Bohnen. Sobald man bei Drago Mocambo in Radevormwald über die Türschwelle tritt, riecht man genau das. Er wird uns an diesem Vormittag begleiten. Wir besichtigen den Kaffeeröster im Bergischen mit dem sportlichen Leiter des Radclubs, Ex-Radprofi und Barista Gerald Ciolek, mit Thorsten und Holger aus dem Leader Team des CycleCafe und Mitgliedern des Radclubs.
Wir sind hier mit einem Ziel: Wir entwerfen einen eigenen Geschmack, einen exklusiven Radclub-Espresso, der in einigen Wochen dann angeboten wird (für Radclub-Mitglieder natürlich mit Preisvorteil). Zuvor lernen wir bei einer Führung, geleitet vom Co-Geschäftsführer Maurizio, mehr über die Historie des Kaffeerösters, die verschiedenen Formen der Kaffeezubereitung und wie es bei Drago Mocambo gehandhabt wird. Für die Verkostung des richtigen Radclub-Blends bekommen wir Hilfe und Tipps vom Drago-Mocambo Head-Barista Giovanni.


Das Unternehmen: Drago Mocambo
Hochwertige Bohnen, Langzeitröstung und edle Aromen – dadurch zeichnen sich die vielfältigen Kaffees von Drago Mocambo aus. Das Unternehmen wurde 1985 von Giuseppe Drago gegründet. Seinen Nachnamen verewigte erauf der Verpackung – ein grüner Drache („Drago“) schmückt bis heute jede Kaffeetüte. Mittlerweile ist die dritte Generation der Familie im Unternehmen aktiv. Geschäftsführer sind die Kinder des Gründers, Giorgio Drago und die Schwester Concetta Drago, sowie Maurizio Caccamo. Mit den Kaffee- und Espresso Mischungen aus der Rösterei genießen die KundInnen ausschließlich Spitzenkaffees aus exotischen Ländern wie Brasilien, Togo, Guatemala, Indien, Kolumbien, Peru und Costa Rica. Diese Hochlandkaffees werden bei Drago Mocambo handverlesen, traditionell geröstet, ausschließlich luftgekühlt und frisch Verpackt.

Drago Mocambo: Röster seit 37Jahren
Die Geschichte de Unternehmens beginnt wie so vermeintlich viele Erfolgsstorys: in einer Garage. Guiseppe Drago, ein italienischer Gastarbeiter aus dem sizilianischen Modica, vermisst den italienischen Espresso in seiner neuen Heimat Radevormwald und beginnt bei sich Zuhause mit dem Rösten.
Bereits damals sollte es keine geschmacklichen Kompromisse geben. Mit jedem Tropfen sollte der Spirit Italiens spürbar sein. Tatsächlich gelang es Giuseppe, diese Leidenschaft bei immer mehr Kaffeegenießern zu entfachen, sodass sich aus der anfänglichen kleinen Idee ein mittelständiges Familienunternehmen mit heute rund 30 MitarbeiterInnen entwickelte. „Der weltweite Kaffee-Boom hat uns in den vergangenen Jahren sehr geholfen“, erklärt der Co-Geschäftsführer Maurizio.
2011 übernahmen Concetta und Giorgio Drago, die beiden Kinder von Guiseppe, die Leitung des Unternehmens. Die Firmenphilosophie des Gründers – höchste Qualität und die Kaffeeröstung nach traditionellem Trommelröst-Verfahren – bleibt bis heute oberstes Prinzip von Drago Mocambo.

Der Partner des Radclubs: Das CycleCafe

Es beginnt mit der Bohne
Wie bei den meisten Espresso-Röstungen setzt auch Drago Mocambo bei den Bohnen auf zwei Hauptrichtungen: Den Arabica-Kaffee (Coffea Arabica) und den Robusta-Kaffee (Coffea Canephora). Beide wachsen an optimaler Lage um den Äquatorgürtel – je weiter die Kaffeepflanzen vom Äquator entfernt heranreifen, desto schwieriger können die Kaffeebohnen ihre gewünschten Aromen entwickeln. Der Arabica gilt als etwas feiner im Geschmack, enthält weniger Koffein, wächst ab 800 Höhenmetern, und zwar langsamer – ist entsprechend teurer im Anbau
Drago Mocambo bezieht die Bohnen ausschließlich aus Peru, Togo, Indien, Brasilien, Kolumbien und Guatemala. Das Klima und die geographische Lage dieser Länder sind ein Garant für die perfekten Reifebedingungen.

Anders als bei Großproduktionen, bei denen die Kaffeebohnen oft in einer Art „Kurzzeitröstung“ in 2-5 Minuten geröstet werden, legt man bei Drago Mocambo Wert auf eine schonende Röstung (Langzeitröstung), um ein optimales Geschmackserlebnis zu schaffen.
Die Rohkaffeebohnen werden traditionell im Trommelröster rund 16-20 Minuten je nach Sorte geröstet. Im original italienischen Steinofen können sich die Kaffeearomen in diesem Zeitraum voll entfalten. Die Röstkurve steigt langsam mit 6 bis 8 °C pro Minute bis zu einer Temperatur von 215 °C. so entsteht ein einzigartiger Geschmack, vollmundiges Aroma und die hervorragende Bekömmlichkeit.




Der Weg zum Radclub-Kaffee
Nach der Besichtigung des Shops, der Lagerräume und der verschiedenen Röst-Prozesse wird es für uns Besucher ernst: Chef-Barista Giovanni lädt uns zum Espresso-Tasting ein. Er selbst ist bei Wettbewerben in Italien als Barista und Latte-Art-Künstler erfolgreich gewesen. Bei Drago Mocambo kann man nun selbst ein Barista-Zertifikat erwerben.
Den “richtigen” Espresso aus der Siebträgermaschine zu bekommen, ist – wenn man das möchte – eine kleine Wissenschaft. Es geht um die Auswahl der Bohnen, die Einstellung des Mahlgrads an der Mühle, die richtige Temperatur, die richtige Menge des Kaffeepulvers und das Verhältnis zwischen der Flüssigkeitsmenge und dem verwendeten Kaffee. Giovanni legt uns sechs perfekt gezogene Espressi vor – aus drei verschiedenen Röstmischungen mit unterschiedlichen Flüssigkeits-Kaffee-Verhältnissen.
Nach sechs Espressi und leicht zitternden Fingern fällt die Entscheidung einstimmig aus: Der Radclub-Espresso wird auf der Sorte Gran Bar basieren – mit 80 Prozent Arabica-Bohnen und 20 Prozent Robusta-Bohnen. Und seit unserem Besuch bei Drago Mocambo verstehen wir sogar, was dies für den Kaffee bedeutet. Das wichtigste ist aber: Er schmeckt hervorragend.

Und so geht’s weiter: Der Radclub-Blend wird pünktlich vor dem Weihnachtsgeschäft auf den Markt kommen. Radclub-Mitglieder erhalten dabei einen Preisvorteil.