„Wahre Leidenschaft kam erst mit dem Radfahren“

Seit September 2014 führt Annika Zimmermann als Moderatorin durch den Sportteil des „ZDF-Morgenmagazins“. Seitdem berichtete sie live vom „Ironman Hawaii“ oder der Tour de France und Olympia in Rio. Die Fitnessliebhaberin und Sportbuchautorin ist besonders dem Radfahren verfallen, wie sie im Interview erklärt.

Foto: Sebastian Paddags

Annika@Radclub: Im Zuge einer Partnerschaft wird der Radclub in den kommenden Monaten mit Annika gemeinsame Aktionen unternehmen, darunter Webinare und Verlosungen. Die Radclub-Mitglieder können sich dabei von Annika hinsichtlich Fitness und Training beraten lassen. In der Außendarstellung des Radclubs werden wir dabei Annika optisch einbinden – eben weil sie bestmöglich die Radfahren-Leidenschaft verkörpert.

Wann hast Du die Leidenschaft zum Sport entdeckt?
Ich habe im Sport, wie so oft eine Analogie zum Leben, viele Phasen durchlebt. Neugier, Faulheit, Interesse, Langeweile. Wahre Leidenschaft, also große Begeisterung und Hingabe, die kam erst mit dem Radfahren. In Bezug auf meinen Job fasziniert mich der Sport, solange ich denken und am Fernseher alles verfolgen konnte.

Für das ZDF im Einsatz

Seit 2014 arbeitest Du als Moderatorin fürs ZDF. Welches Erlebnis hat Dich in dieser Zeit am stärksten beeindruckt?
Ich wähle das, was mir zuerst in den Kopf geschossen kam: Es war letztes Jahr, an der Ziellinie in Kona, als Jan Frodeno seinen dritten WM Titel und Streckenrekord holte. Es ist der Mix aus dieser sportlich einmaligen Leistung zusammen mit der Tatsache, so nah Sporthistorie mitzuerleben. Die Gänsehaut wirkt bis heute nach.

Foto: Sebastian Paddags

Wie schaffst du es, Sport in Deinen Alltag als Journalistin zu integrieren?
Ich habe in meinem Job eine große Flexibilität, die es mir einfach macht – solange man selbst auch flexibel ist. Wenn ich zB bei der Tour de France im Einsatz bin und von morgens früh bis nachts beschäftigt bin, tut es ein kurzes Stretching vor dem Schlafen. In anderen Wochen fahre ich täglich Rad, wann immer ich es im Laufe des Tages gerne mache, und arbeite remote drumherum. Ich bin überzeugt, dass jeder, egal welchen Berufes oder Alters, im Alltag Vieles integrieren und verbinden kann.

Als Kind und Jugendliche hast Du Leichtathletik betrieben, wann hast Du das Radfahren als Sportart entdeckt?
Ich beschreibe mich da gerne als Spätzünder. Die Passion zum Radsport kam mit mehreren Anläufen und Zufällen, so vor zwei, drei Jahren. Und wie es mit wahrer Leidenschaft so ist, dann gab es kein Halten mehr. Neben sportlichen Erfahrungen wie Tour de France-Etappen, Ötztaler oder der Tour Transalp erkunde ich auch auf Reisen gerne viel mit dem Fahrrad. Ob an der Küste Südafrikas oder auf den höchsten Vulkan von Big Island. Es gibt nichts Schöneres als auf dem Sattel zu sitzen.

Interview mit dem Radprofi Emanuel Buchmann bei der Tour de France 2019.

„Radfahren ist für mich wie Meditation“, hast Du einmal gesagt. Wie sieht Dein Radtraining im Detail aus?
Meditation und Radfahren mag für viele erst einmal gegensätzlich klingen. Ist es auf den zweiten Blick aber nicht: Radfahren, das bedeutet für mich Freiheit. Mich spüren, Spaß haben, alles andere ausblenden. Einfach eine Zeit für mich, und zum Auftanken. Selbst wenn ich an manchen Tagen alles gebe.
Und das geschieht am besten bei wunderschönen Routen rund um mein Zuhause in Griechenland, wo die Fahrt durch die Natur dich alleine schon auflädt, Gerne mit Gleichgesinnten. Gerne auch sonst auf der Rolle (zugegeben: zu Corona bin ich Sufferfest verfallen!). Aber sicher nicht mit detaillierten Trainingsplänen und km-Zielen. Radfahren, da muss die Motivation für mich von innen kommen, und deshalb ist alles immer flexibel.

Der Titel Deines Buches heißt „Fit und fröhlich“. Sind zu viele Sportler – vielleicht gerade im Radsport – zu verbissen?
Ich habe mich früh gegen Leistungssport entschieden, weil ich mich schlicht nicht so quälen und auf vieles verzichten möchte. Ob während meiner Arbeit auf Hawaii zur Ironman WM oder bei Radmarathons: Ich habe viel Verbissenheit gesehen, sicherlich. Da geht es weniger um das Radfahren an sich als um ein Ventil für etwas Anderes. Radfahren sollte verbinden und nicht als Ersatz für etwas dienen. Und das tut es auch total: Auf dem Rad machte ich die besten Bekanntschaften, hatte die intensivsten Gespräche und unvergesslichsten Erlebnisse. Du kannst wie nirgendwo sonst eine Nähe aufbauen, wenn du schweißverklebt nebeneinander hergehechelt bist und dann vor dir sich eine türkise Bucht auftut, in die du kurz danach zusammen reinspringst. Auf dem Rad sind alle gleich, wollen das Gleiche, erfreuen sich an den gleichen schönen, simplen Dingen.

In Griechenland bietest Du das „JOMO Radcamp“ an (mehr Infos mit Rabatt-Vorteilen bei unserem Schwesternclub R2C2). Was bedeutet „Joy Of Missing Out“ für Dich?
Übersetzt, „die Freude zu verpassen“, beschreibt für mich genau diese Momente auf dem Rad. Die Qualitätsmomente in der Natur auf dem Rad genießen und alles, was sollte und müsste, außen vor zu lassen. Bewusst Freude statt Alltagsdruck wählen. Wertschätzen, was für einen selbst wichtig ist und sich nicht von den Erwartungen von außen und der Vielfalt an Möglichkeiten lenken oder stressen zu lassen. Inne halten und ganz für sich selbst entscheiden: was tut mir gut und zaubert mir das Lächeln ins Gesicht.

Was ist das Besondere an diesem Radcamp?
Das Radcamp bietet Lebensfreude mit Garantie. Ich kann mit zwei Jahren Erfahrung bezeugen: Mallorca braucht niemand mehr, wenn er einmal hier war. All das gibt es hier auch, nur ist es leer auf den Straßen, die wenigen Autos hupen zur Unterstützung und die Gastfreundlichkeit sucht seinesgleichen. Und ich fange gar nicht erst mit der unglaublichen landschaftlichen Vielfalt an. Die muss auf dem Rad jeder selbst entdecken.

Hier kommt statt Wattzahlen das Radierherz voll auf seine Kosten. Genug gefahren wird sicherlich auch, wir haben wunderschöne Routen täglich von 80-100km mit ordentlich Steigung (Abkürzungen oder in den Begleitvan zu springen, ist immer möglich).

Und ein Radcamp hört nicht mit dem Absteigen auf. Das Perivoli Hotel heißt uns exklusiv willkommen, hat jeden seiner vier Sterne verdient und bietet alle Möglichkeiten, die Füße hochzulegen und bei bester Aussicht, Drinks und Gesellschaft zu entspannen.

Herzliche Menschen, die großartige frische mediterrane Küche („Fuskosa“ bedeutet so viel wie food coma. Es tritt quasi jeden Tag auf und war deshalb nach „Kalimera“ das Wort, das ich zuerst lernte!) und das besondere Licht dort lassen jeden Teilnehmer aufladen und mit lange anhaltender Lebensfreude zurückkehren. Davon bin ich überzeugt.


Weitere Infos zu Annikas Radcamp in Griechenland gibt es hier.

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