Silk Road Mountain Race #4: im Auge des Gewitters

Schwierige Wetterbedingungen, extreme Höhenunterschiede, und die FahrerInnen sind fast komplett auf sich allein gestellt – das Silk Road Mountain Race zählt zu den härtesten Radrennen der Welt. Philipp und Markus berichten für den R2C2 von ihren Erfahrungen. Teil 4: die schlimmsten Befürchtungen bestätigt. Hier geht es zu Teil 1, hier zu Teil 2, hier zu Teil 3.

Geschafft und das kann man unterstreichen. Nach 11 Tagen, 17 Stunden und 27 Minuten haben Philipp und ich das Ziel vom Silk Road Mountain Race in Balyktschy erreicht.

Es waren wohl die anstrengendsten 1854 km und 30.000 Höhenmeter, die wir absolvierten.
Gerade der letzte Tag wird in Erinnerung bleiben. Eigentlich nur 120 km, aber die 2150 Höhenmeter auf 20km waren eine komplette Hochgebirgswanderung auf einen 3300er-Gipfel, nur eben mit Rad – Bikehiking. Fast vergessen, dass am Tag zuvor der berüchtigte Kegety (3.780 Meter) überwunden werden musste.


Zu den Autoren:
Markus Weinberg war Rennrad- und MTB-Profi – und hat währenddessen ziemlich viel von der Welt gesehen. Heute bietet er mit seiner Guiding-Firma TransOst (Kooperationspartner des R2C2 bei der Serie „Dirty Gravel“) Radtouren in ganz Europa an. Als Filmemacher hat Markus den Film „Heading East – Abenteuer Transost“ produziert.
Philipp Markgraf bekam 2014 eine Krebsdiagnose, die der Anfang einer wunderlichen Geschichte wurde, die ihn auf den Weg „beyond the greatest peaks“ brachte. 2019 – fünf Jahre später –ließ er sein komplettes Leben zurück, um mit dem Rad aus Dresden aufzubrechen und über alle Berge nach Südindien zu fahren. Doch die Reise wurde durch einen Überfall im Iran unterbrochen, Philipp musste zurück nach Deutschland, um die Reise später fortzusetzen.


An Philipps Schicksalsberg ereigneten sich seine schlimmsten Befürchtungen: im schlechten Wetter drüber zu müssen. Es kam dann noch schlimmer. Wir befanden uns im Auge eines Gewitters, es blitzte, regnete, hagelte, bis das ganze in einen Schneesturm umschlug. Was machen? Nass und bitterkalt gab es nur: durch. Keine zwei Stunden später saßen wir bei einer 35 Grad höheren Temperatur im Tal beim Eis. Das sind die Kontraste, aus denen Kirgistan das Rennen bestehen.

Es kommt nur durch, wer wirklich alles abkann und ein wenig Glück gehört auch dazu. Größere Radprobleme, bis auf einen kaputten Hinterreifen und vier Platten, blieben uns erspart. Die Spanne an Übernachtungen reichte von der Jurte über ein Notbiwak am Tash Rabat-Pass, Zelt, dem privaten Gästehaus bis zum Hotel. Was das anging, haben unsere Kräfte ausgereicht, flexibel agieren zu können, im Zweifel muss man nach 200km eben noch mal 25 km weiter in die Nacht radeln, wie am Checkpoint 2 geschehen.

Wir beschließen das Silk Road Mountain Race mit dem 3. Platz im Teamranking und sind super froh, dass es vorüber ist. Am Samstag findet im Zielort noch die Finisher-Party statt, wo man viele der Teilnehmer noch einmal sieht. Jetzt braucht es zumindest etwas Abstand. Extrem eben.

Markus und Philipp

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