„Mist – kein Gang mehr übrig…“ – beim 24h-Rennen von Rad am Ring 2022

Zwei Mal musste Rad am Ring wegen Corona ausfallen, jetzt haben 8600 RadsportlerInnen das Comeback am Nürburgring gefeiert. Beim 24-Stunden-Rennen sind R2C2-ler Guido und sein Sohn Jannik mitgefahren. Hier schildert Guido das Erlebnis in der „Grünen Hölle“.

Semikompakt (52/36Z) mit 11-28z Shimano-Ultegra-Kassette stellt einen Kompromiss aus Bergtauglichkeit und Geschwindigkeit dar und bietet relativ gleichmäßige Abstufungen zwischen den Gängen; die „Hohe Acht“ auf dem Nürburgring beweist den FahrerInnen dann mitunter: Die Übersetzung ist beim 24h-Rennradln eventuell nur „semi“. Aber das konnte den jungen Mitstreiter an meiner Seite nicht davon abhalten, trotzdem stramme 13 Runden zu absolvieren.

Guido (vorne) und Jannik in action.

Father & Son-Event – eine Herzenssache

„Wenn der Vater mit dem Sohne (1955)“ – die Filmgeschichte spiegelt nicht sehr treffend das unsrige Rennrad-Erlebnis vom 23. Juli 2022 in der „Grünen Hölle“ wieder (Kritiker sprechen dem Rühmann-Film weitergehenden Anspruch ab), aber der Filmtitel beschreibt das Verhältnis zwischen Sohn Jannik (Jahrgang 1997) und meiner Wenigkeit, Vater Guido (Jahrgang 1967) und unseren „Traum vom gemeinsamen Rennradln“, neudeutsch Father & Son-Event. Für uns beide eine Herzenssache in jeder Hinsicht.

Nach 2019 war es in diesem Jahr die zweite gemeinsame Teilnahme für Jannik und mich. Und weil das sehr regnerische Wetter damals – gerade in den Nachtstunden – für uns ein zu großes Risiko dargestellt hat, haben wir uns besonders über die tollen Wetterbedingungen 2022 gefreut. Das bedeutete gleichzeitig „no excuses“: Das Ziel für Jannik lautete 12 Runden in der Disziplin Einzelfahrer zu schaffen; mein gutes Omen war die Startnummer #1515 – ergo sollten bei der finalen Zieldurchfahrt 15 Runden für mich auf dem Tacho stehen.

Ein unvergleichliches und unvergessliches Erlebnis

Rund 26 Kilometer und 92 Kurven sowie rund 560 Höhenmeter hält eine Runde über Grand Prix-Strecke und Nordschleife parat – „ein ganz schönes Brett“, aber das 24h-Radrennen auf dem Nürburgring ist ein unvergleichliches und unvergessliches Erlebnis!

Ich konnte als Rennrad-Rookie 2017 zum ersten Mal als Einzelfahrer am eigenen Leib erfahren, wie extrem und gegensätzlich die Anforderungen sind: Tag und Nacht, Fuchsröhre und Hohe Acht, Einzelfahrer oder 2er-/4er-/8er-Team. Im Folgejahr 2018 ging es wieder als Einzelfahrer auf den Nürburgring und das Resultat von 15 Runden (124. Platz/Gesamt und 34. Platz in der Altersklasse MAS3 M) in den Vereinsfarben des RC Endspurt Herford ließ zusätzlich für 2022 hoffen.

Wieso auf einer Rennstrecke mit Fahrrad doof in die Runde fahren?

Unter der Flagge vom NRW Radsportverband e.V. hatten sich Vater und Sohn in das Challenge Team 2022 eingeschrieben und als Jahres-Highlight das 24h-Radrennen – Rad am Ring ausgewählt. „What else?“, Herr Clooney. Somit konnten wir im „Grün-weiß-roten“ NRW-Tikot an den Start gehen und uns bewusst weiter hinten im Feld einreihen. Um in der ersten Reihe zu stehen, hatten sich drei NRW-Challenge-Team Fahrer pünktlich an den Start-Ziel-Strich begeben und konnten teil- und zeitweise auf der ersten Runde prominenten Windschatten von Roger Kluge genießen.

Das Homebase der NRW-CT-Fahrer und einer -Fahrerin lag auf den Parzellen E031ff und somit an der Grand Prix-Strecke, quasi mitten in der pulsierenden Rennstrecken-Rennrad/MTB-Meile. Dort herrscht über 24h eine unglaubliche Stimmung und Atmosphäre, die ich bislang nur am Nürburgring erlebt habe. Klar kann man fragen: Wieso auf einer Rennstrecke mit Fahrrad doof in die Runde fahren? Ich antworte: Der perfekte Rennstreckenasphalt, die kurvigen Bergab-Passagen mit ordentlich Grip, bis zu 100 km/h in der Fuchsröhre, der Anstieg (liebevoll von Jannik und mir als die „Vorhölle“ betitelt) zum Streckenabschnitt „Hohe Acht“ mit kurzfristig bis zu 17 Prozent Steigung sind nicht nur für Horst Lichter „ein Träumchen“!

Optimale Wetterbedingungen bei Rad am Ring 2022.

Unser versöhnlicher Abschluss

Nach den Wetterkapriolen in 2019 gab es 2022 für mich einen versöhnlichen Abschluss: 15 Runden / 80. Platz/Gesamt und 23. Platz in der AK Master 3 m – und 13 Runden mit dem weltbesten Sohnie Schulter an Schulter durch den Tag und durch die Nacht (mit zwei Stunden Pause auf der Pritsche vom Leihbulli) – Spochtsfreund, was willst Du mehr?

Am 21. – 23. Juli 2023 geht es wahrscheinlich wieder in die „Grüne Hölle“ und vielleicht kann ich mir die ganzen Streckenabschnitte der Nordschleife dann namentlich merken: Hatzenbach, Hoheneichen, Flugplatz, Schwedenkreuz, Kallenhard, Exmühle, Bergwerk, Brünnchen und-und-und… #tautz_connection (Fotos: Sportograf)

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