Verfolgt mit uns uba on Tour (Divide)

Ulrich Bartholmös, genannt „uba“, ist einer der erfolgreichen Ultradistance-Racer der vergangenen Jahre. In unserem Podcast Outside is free haben wir uns mit uba bereits über das spanische Gravel-Rennen Badlands und das Transcontinental Race unterhalten. Am heutigen 9. Juni (15 Uhr deutscher Zeit) geht uba bei seinem nächsten Abenteuer an den Start: bei der Tour Divide 2023. Wir begleiten uba und bringen regelmäßige Updates von unterwegs. Fotos: @nils_laengner 

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Updates zum Rennen

Das Spitzentrio fürs Foto vereint.

Tag 15: Nach 14 Tagen, 3 Stunden und 23 Minuten ist uba ins Ziel gerollt – am Freitag-Morgen um ca 11 Uhr US-amerikanischer Zeit in Antelope Wells. Im Schnitt hat er 305 km pro Tag absolviert. Insgesamt 51.000 Höhenmeter geklettert. 16,7 km/h war sein durchschnittliches Tempo. Nicht einmal ein Viertel der knapp über 14 Tage, die er unterwegs war, hat er pausiert – kaum jemand war so lange auf dem Rad wie uba. Sein größter Sieg. 

Tag 14: 4192 km hat uba geschafft, weniger als 130 km bis ins Ziel nach Antelope Wells – Ulrich ist der Sieg nicht mehr zu nehmen, es sei denn durch einen Sturz oder Ähnliches. Sein Rivale Justinas hat weiterhin massive technische Probleme insbesondere beim Schalten. Er kann aktuell nur noch schalten, indem er das Schaltwerk tritt, um einen leichten Gang einzulegen – und dann anhält, um einen schnelleren Gang einzulegen. Auch die Lager an seinen Pedalen haben sich festgefressen. Wie strapaziös die Tour Divide ist, zeigt das Beispiel von Lael Wilcox. Die Ultracycling-Veteranin war zeitweise extrem dehydriert und musste sich sogar im Krankenhaus behandeln lassen. Inzwischen konnte sie ihre Fahrt fortsetzen. Für uba wäre der Sieg sicherlich der größte in seiner Karriere.

Tag 12: Die Spitze hat sich verändert: Jens van Roost, zuletzt auf Platz 3, ist weit zurückgefallen und rangiert auf Platz 18. Der Grund: Schmerzen in den Händen. Neue Nummer 3 ist Joe Nation. uba hat 3487 km absolviert, rund 1000 km sind es noch bis ins Ziel. „Es ist unglaublich windig und geht kaum vorwärts“, so seine jüngste Einschätzung auf Instagram.

Tag 11: Der 11. Tag hat gerade begonnen – heute feiert uba Geburtstag auf dem Rad! Grund zur Freude hat er allemal, er liegt aktuell mit Justinas Leveika an der Spitze, Jens Van Roost hat fast 150 km auf das Duo eingebüßt – zuletzt hat der Belgier längere Pausen eingelegt. „Ich fahre eher einen defensiven Stil, was normalerweise nicht mein Ziel oder meine Motivation ist“, erklärt uba zuletzt auf Instagram. „Diesmal ist alles ein bisschen anders. Die Tour Divide hat mich schon größten Respekt vor der Strecke und allem, was noch kommen kann, gelehrt. Im Gegensatz zu sonst, wo ich gerne vorpresche, habe ich jetzt das Gefühl, dass ich immer noch einen Dollar in der Tasche haben sollte, man weiß ja nie, was noch kommt und damit geht es jetzt in die richtig hohen Berge.“


Dafür ist uba gut präpariert, in Steamboat Springs hat er seinem Gefährt sogar einen Service im Fahrradladen gegönnt – was auch dringend nötig war (s. Foto=. Kette, Bremsbeläge, Lager am Hinterrad und die größten Schäden wurden behoben.

Das Spitzen-Trio im Dixie-Klo.

Tag 9: 2640 km hat uba absolviert, weiterhin ist er in einer Dreierspitze unterwegs, vor ihm fast in Sichtweite: Justinas Leveika, rund 26 km hinter ihm der Belgier Jens Van Roost. Zeitweise lag das Trio noch kürzlich noch viel näher beieinander 🙂 Freitag/Samstag steckten die Drei in einem langen Regensturm im Großen Becken (trockene Großlandschaft zwischen der Wasatchkette im Osten sowie der Sierra Nevada und der Kaskadenkette im Westen) fest. Aufgrund des Schlamms war kein Weiterkommen möglich. „Jens, Justinas und ich verbrachten die Nacht in der einzigen verfügbaren Unterkunft, einer 1x1m Toilette“, rekapituliert uba auf Instagram. Statt rund sieben Stunden für diesen Abschnitt der Strecke wurden es am Ende 25 Stunden.
Der Vorteil, in solch einer Situation zusammenzubleiben: Die Racer wissen genau, wo die Wettbewerber rangieren, auch wenn die Mobilfunkverbindung mal ausfällt. Und können sich von den Strapazen der letzten Tage erholen. Und die ExpertInnen von Dotwatcher gehen davon aus, dass das Trio auch in den kommenden Tagen noch beieinander bleibt. Es sei noch rund eine weitere Woche zu fahren und vielleicht noch zu früh, um jetzt zu attackieren.
Die Dotwatcher-Crew rechnet damit, dass Jens van Roost in der zweiten Rennhälfte möglicherweise Vorteile hat, da er zumindest Teile der Strecke bereits gefahren sei; aus der Top-10 hätten nur Lael Wilcox und Ezra Ward-Packard die Tour Divide schon absolviert. Und nur die VeteranInnen wüssten, dass der zweite Teil nur vermeintlich einfacher sei als der erste. Zwar sei das Wetter meist tatsächlich besser, andererseits sei der Gegenwind oft tückisch und zermürbend.

Hinter den Top-3 liegen die restlichen Racer der Top 10 übrigens ebenfalls dicht beieinander. Chris Burkard, Tom Schwemberger (inzwischen wegen Knieproblemen ausgestiegen), Joe Nation, Ezra Ward-Packard, Steven Le Hyaric, Lael Wilcox und Caleb Helkenn sitzen laut Dotwatcher im „Partybus“, fahren tagsüber in ihrem Tempo und halten in der Regel über Nacht an denselben Orten. Ezra Ward-packard ist übrigens eine interessante Person, da er als Typ-1-Diabetiker besondere Herausforderungen unterwegs (Insulin) hat.

Tag 7: Noch nie war die Dreierspitze so eng beieinander: uba ist aktuell mit Jens van Roost und Justinas Leveika gemeinsam in einer Gruppe unterwegs. 2200 km haben die Drei absolviert, also ungefähr die Hälfte der Gesamtdistanz. Und das Trio ist weiterhin sehr schnell – der von Mike Hall aufgestellte Streckenrekord ist nicht weit entfernt, behalten die drei Racer ihr Tempo bei. Die beste Frau, Lael Wilcox, hat sich derweil auf Platz sieben vorgeschoben, sie ist aktuell schneller unterwegs als der von ihr selbst 2015 aufgestellte Rekord (15 Tage, 10 Stunden, 59 Minuten).

uba jüngster Eintrag auf Insta: „Gestern gegen Mittag kam die Sonne heraus, und ich genoss es, den Togwotee-Pass zu bezwingen, einen der ersten hohen Pässe über 3000 m. So schön da oben! In der Nacht bin ich über den Union Pass nach Wyoming gefahren. Auf dem Weg dorthin habe ich in einer Toilette geschlafen…. Nachdem ich von dort weitergezogen bin, hat sich auch Justinas dort niedergelassen. Ein legendärer kleiner Unterschlupf!“

Tag 6: In sieben Stunden geht auch der sechste Tag des Rennens zu Ende. Der Trend der letzten Tage setzt sich fort: Jens van Roost liegt vorne, etwa 50 km vor uba, der zuletzt langsamer unterwegs war als der Belgier. Auf Platz drei folgt Justinas Leveika, auf Platz zehn die beste Frau, Lael Wilcox.

Das zuletzt schlechte Wetter hat uba zugesetzt, besonders der Technik, er hatte Probleme mit der elektronischen Schaltung (siehe Video).

1919 km hat uba absolviert. Seine jüngsten Kommentare auf Insta: „Es gibt sehr sehr dunkle Stunden wegen des schrecklichen Wetters, das macht alles sehr schwer. Aber es gibt auch schöne Momente, wenn die Landschaft entschädigt oder einfach ein Kuchen. Ich fahre einfach weiter, wenn es nicht so gut aussieht und denke mir, vielleicht gibt es in 300 Meilen einen Kuchen, auch wenn es auf dem langen Weg dorthin überhaupt nichts gibt.“

Tag 5: 1640 km hat uba inzwischen absolviert, also mehr als ein Drittel der gesamten Strecke (4400 Kilometer). Aus dem Kopf-an-Kopfrennen ist eine Dreierspitze geworden. Jens Van Roost aus Belgien hat aufgeschlossen zu uba und Justinas Leveika aus Litauen. Über 300 km fährt uba aktuell pro Tag. Die Tabelle zeigt, dass uba bisher am wenigsten Zeit für Pausen reserviert hat – nur rund 16% der Gesamtzeit bisher (etwa 18,5 Stunden in den rund 5 Tagen unterwegs). Seine Durchschnittsgeschwindigkeit liegt aktuell bei 17 km/h. Heißt im Umkehrschluss: Seine beiden Rivalen pausieren länger, sind aber auch schneller unterwegs.
Bei den Frauen liegt Lael Wilcox weiterhin vorne, mit 1450 absolvierten km liegt sie auf Platz 9 im gesamten Ranking. Interessanterweise kommt sie aktuell mit noch weniger Schlaf aus als uba.

Tag 4: uba und Justinas liegen nach 3 Tagen und 17 Stunden weiterhin vorne, aktuell führt der Mann aus Litauen mit 3 Meilen Vorsprung. Fast 1300 km hat das Duo absolviert. So ganz zufrieden ist uba nicht. „Es regnet den ganzen Tag. Es ist grausam. Ich leide ziemlich und habe weiterhin technische Probleme. Letzte Nacht habe ich auf dem Trail geschlafen und jetzt versuche ich, mich irgendwie durchzukämpfen“, schreibt er auf Instagram.

Foto: Kathy-Schoendoerfer

Tag 3: Das Bild hat sich nicht verändert: uba und Justinas Leveika an der Spitze, auf Platz 3 allerdings näher herangerückt: der Niederländer Jens Van Roost. 654 Meilen (rund 1052 km) hat uba inzwischen absolviert, laut der Dotwatchers-Software trackleaders ist uba damit schneller unterwegs als seinerzeit Mike Hall bei seinem Rekord 2016 (s. unten).

Foto: @nils_laengner

Nach 842 Kilometern im Rennen berichtete uba: „Gestern war ich ziemlich damit beschäftigt, die Schäden der verregneten Nacht zu beheben und die Elektronik an meinem Rad zu reparieren. Auch körperlich hat mich die Anstrengung ziemlich mitgenommen, aber gegen Abend fand ich meine positive Energie wieder, dann konnte ich mit Freude weiterradeln und schließlich nach 43 Stunden den ersten wohlverdienten Schlaf auf der Veranda einer kleinen Hütte im Wald von Montana bekommen. Heute geht es weiter durch die Berge, ich bin gerade in Führung und konzentriere mich darauf, meinen Rhythmus zu finden.“

Wechselt sich mit uba in der Führung ab: Justinas Leveika (Video: uba)

Tag 1: 11.30 Uhr deutscher Zeit. Vor rund 20 Stunden hat das Rennen begonnen, und schon liegt uba an der Spitze. 234 Meilen hat Ulrich absolviert, rund 2 Meilen liegt er vor dem Mitfavoriten Justinas Leveika aus Litauen, dem Mountainbiker, der beim Three Peaks Bike Race, Race Around Rwanda und Race Around Wales seinerzeit siegte. Auf Platz 4, bereits 30 Meilen hinter uba, fährt Alex Howes, der frühere Straßenprofi vom Team EF Education. Beste Frau ist auf Platz 9 Lael Wilcox, die 2016 das Trans Am Bike Race gewann und 2015 den Frauen-Streckenrekord der Tour Divide bei einem Einzelzeitfahren aufstellte.

Nach der ersten Nacht (nach 468 Kilometern) eine erste Bilanz von uba: „Was für eine schreckliche Nacht! Ab Koko Claims bei km 160 regnete es ununterbrochen und es war extrem schlammig. Die schlammverschmierten Gänge machten das Fahren wirklich schwierig und anstrengend. Und mit den brutalen Anstiegen und der Kälte der Nacht habe ich ganz schön gelitten. Jetzt überholen Justinas und ich uns gegenseitig, wir sind die Nacht ohne Schlafpause durchgefahren und haben einen guten Vorsprung auf unsere Verfolger.“

Was ist die Tour Divide?

Die Tour Divide gilt als die Mutter aller Bikepacking-Rennen, über 4400 Kilometer entlang der Rocky Mountains von Banff in Kanada bis nach Antelope Wells, direkt an der Grenze zu Mexiko; die Strecke verläuft zu 90 % abseits befestigter Straßen, mit über 60.000 Höhenmetern. Auf der gesamten Strecke treffen die Fahrer auf wilde Flusstäler, abgelegene Gebirgswildnis, offenes Grasland, Hochwüste und am südlichen Ende der Route auf eine beeindruckende Strecke durch die Chihuahuan-Wüste.


Lies auch: Entlang der Sehnsuchtsroute für RadfahrerInnen – drei Bücher zur Tour Divide zu gewinnen


Wer ist bei der Tour Divide 2023 am Start?

Die schnellsten Racer werden nach etwa 13 oder 14 Tagen im Ziel erwartet. Der Streckenrekord liegt aktuell bei 13 Tagen und 22 Stunden, erzielt von Mike Hall 2016. 250 StarterInnen sind diesmal dabei, darunter Ultradistanz-Größen wie Ted King (Ex-World Tour Profi vom Team Cannondale-Garmin), Alex Howes (früher bei Team EF Education-EasyPost) und Lael Wilcox, eine der weltbesten Langstreckenfahrerinnen überhaupt.

Wie hat sich Ulrich vorbereitet?

Ulrich hat sich monatelang auf den „großen Meilenstein“ vorbereitet. Zuletzt hat er beim Unbound, dem wichtigsten Gravel-Rennen der Welt, über 350 Meilen den 3. Platz absolviert – eine Riesenleistung angesichts der Konkurrenz vor Ort. „Viel Training, Studium der Strecke und Aufbau eines komplett neuen Mountainbike-Setups“, fasst uba seine Vorbereitungen zusammen. „Ich habe an vielen Details gearbeitet, mit dem Ziel, das leichteste, leistungsorientierteste und zuverlässigste Setup für das Rennen zu entwickeln.“ Ulrich wird auf einem BMC Twostroke 01 One unterwegs sein (hier mehr Infos zur Ausstattung und zu seiner Packliste).

Updates zu Ulrichs Erlebnissen unterwegs in den kommenden Wochen auf radclub.de. Zwischendurch könnt ihr Ulrichs Position im Rennen hier im Live Tracker verfolgen.

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