„Wir konnten uns kaum noch auf dem Zeitfahrrad halten“

Welche Perspektiven hat die wiederbelebte Deutschland Tour? Was macht den Reiz des Rennens aus? Und was waren die schönsten und schwierigsten Momente in der Geschichte des Etappenrennens? – Die Ex-Profis Jens Heppner und Gerald Ciolek im R2C2-Interview.

Jens, Du hast selbst die Deutschland Tour 1999 gewonnen. Wie reiht sich dieser Sieg in die Liste deiner anderen Siege – unter anderem eine Etappe der Tour de France – ein?
Jens Heppner: Ich selbst bin am liebsten in Deutschland gefahren und war demzufolge auch meistens erfolgreich bei den deutschen Rennen. Deshalb zählt die Deutschland Tour für mich mit zu den größten Erfolgen meiner Karriere.

Gerald Ciolek. Foto: Stefan Mays

Gerald, Du warst auch bei der Deutschland Tour sehr erfolgreich, mit mehreren Etappensiegen. Was sind die schönsten Momente, an die Du dich erinnern kannst?
Gerald Ciolek: Ich habe einige schöne Momente in Erinnerung, ich habe damals meinen ersten Pro Tour Sieg bei der Deutschland Tour 2006 in Schweinfurt errungen, aber auch die gesamte Tour 2008 ist mir sehr in Erinnerung geblieben, wir haben mit Linus die Rundfahrt gewonnen und waren insgesamt das dominierende Team, zudem kam noch mein Erfolg in Winterberg hinzu.


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Foto: Deutschland Tour/Isaak Papadopulous

Eine Bergankunft, die Du – als Sprinter – für Dich entscheiden konntest. Wie kam es dazu?
Gerald Ciolek: Eigentlich war ich gar nicht fürs Finale vorgesehen, obwohl ich angesagt hatte, dass mir die Ankunft liegen könnte und dass ich mich gut fühle. Als dann nach dem letzten Berg nur noch ein selektiertes Feld zusammen war, sind wir für mich gefahren, und ich hatte bei den widrigen Bedingungen rauf zur Sprungschanze in Winterberg noch die besten Beine – obwohl ich mich erinnere, dass die letzten Meter ganz schön weh getan haben.

Foto: Prostyle

Und bei Dir, Jens, Was sind die schönsten Momente gewesen?
Jens Heppner: Ich erinnere mich sehr gern an die Etappensiege bei der Deutschland Tour und vor allem an die Siegerehrung in Bonn, als ich als Gesamtsieger geehrt wurde. Natürlich erinnere ich mich auch an das extreme Unwetter bei dem Zeitfahren, welches zwischendrin abgebrochen wurde, weil man sich wegen des Sturms kaum noch auf dem Rad halten konnte und man nichts mehr vor Dunkelheit gesehen hat.

Was macht den Reiz des Rennens grundsätzlich aus?
Gerald Ciolek: Es ist ein sehr gut organisiertes Rennen, nicht zu schwer vom Profil und für jeden Fahrertypen etwas dabei, das macht den Reiz für die Teams aus. Und die Begeisterung unter den Zuschauern an der Strecke war immer riesig, was für eine schöne Renn- Atmosphäre sorgt.
Jens Heppner: Richtig, zu meiner Zeit sind sehr viele Rennfahrer sehr gerne nach Deutschland gekommen, weil vor allem die Organisation, die Hotels sowie die Straßen sehr gut waren – und im Gegensatz zu heute war auch die Begeisterung der Leute faszinierend.

Wohin sollte sich die Deutschland Tour unter der Regie des Tour de France-Veranstalters ASO entwickeln?
Gerald Ciolek: Natürlich wäre es schön die D-Tour wieder da zu sehen, wo sie einmal war, als große einwöchige Rundfahrt, auf dem selben Level wie eine Tour de Suisse zum Beispiel. Das hätten der deutsche Radsport und die Fans wirklich verdient.

Jens Heppner: Es wäre wünschenswert, dass die wieder zu einem festen Bestandteil des Profi-Radsports wird und sich dadurch vielleicht auch wieder weitere Rundfahrten und Radrennen entwickeln könnten.

Zur Deutschland Tour gibt es wieder ein Jedermann-Rennen. Wie ist diese Szene einzuschätzen?
Jens Heppner: Die Jedermann-Szene ist heutzutage nicht mehr wegzudenken, was ich auch sehr gut finde, weil dadurch viele Leute animiert werden, mehr Sport zu treiben. Natürlich wäre es schön, wenn die Jedermänner sich wieder mehr für den Profi-Radsport interessieren würden, was in den letzten Jahren nicht mehr in der großen Masse der Fall war.

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